Den korrekten Messbereich wählen
In der Regel befindet sich in der Mitte des Gerätes ein Auswahlrad, mit dem Sie zwischen den Messgrößen wählen. Achten Sie darauf, dass Sie die richtige Größe auswählen, da Sie sonst keine aussagekräftigen Werte erhalten. Zeigt das Display wegen einer falschen Bereichseinstellung null Volt an, obwohl volle Netzspannung anliegt, kann das sogar lebensgefährlich werden. Mit einem modernen DMM mit Auto Ranging Funktion kann Ihnen dies nicht passieren.
Das Digitalmultimeter korrekt anschließen
Einen Multitester richtig anzuschließen, benötigt etwas Übung. In der Regel verfügen die Geräte über einen Ausgang und einen oder mehrere Eingänge für unterschiedliche zu prüfenden Stromstärken. Manche verfügen zudem über einen separaten Eingang für die Durchgangsmessung, bei anderen ist dies jedoch nicht der Fall.
Die negative Messleitung schließen Sie immer an den Ausgang an. Normalerweise ist er mit COM beschriftet ist. Wie Sie die positive Messleitungen anschließen hängt davon ab, welche Größe Sie messen möchten. Eine genaue Anleitung, wie Sie Spannung, Strom und Widerstände messen, finden Sie in den folgenden Abschnitten.
Mit dem Multimeter Spannung messen
Für die Spannungsmessung schalten Sie Ihr Gerät **parallel **zur Spannungsquelle. Das kann eine Batterie oder ein Schaltkreis sein. Stellen Sie als das Wählrad auf Voltmeter (V) ein. Moderne DMM erkennen automatisch, ob eine Gleich- oder Wechselspannung anliegt, bei einigen Geräten müssen Sie jedoch den korrekten Wert auswählen.
Achten Sie außerdem auf die korrekte Polung der Messleitungen – werden negative Werte angezeigt, haben Sie die positive Messleitung auf den negativen Pol gesetzt. Sobald Sie die Leitungen tauschen, erhalten sie den korrekten (positiven) Wert.
Innerhalb eines Schaltkreises können Sie entweder an einzelnen Widerständen oder Verbrauchern oder die Gesamtspannung messen.
- Für die Prüfung einzelner Widerstände/Verbraucher platzieren Sie die Messspitzen direkt vor und nach diesem
- Gesamter Schaltkreis: Platzieren Sie die positive Messleitung vor den ersten und die negative nach den letzten Verbraucher/Widerstand (jeweils nah der Spannungsquelle)
Strom mit dem Multimeter messen
Für eine Strommessung muss das Gerät in Reihe geschaltet werden. Anders als bei der Spannungsmessung ist es egal, wo am Schaltkreis Sie die Messung vornehmen, da die Stromstärke im gesamten Kreislauf gleich bleibt. Stellen Sie das Drehrad auf Amperemeter (A) ein und achten Sie auf die richtige Polung der Messleitungen. Auch hier zeigt Ihnen ein negativer Ausgabewert, dass die Messpitzen an den falschen Stellen sitzen.
Wichtiger Hinweis
Für die Strommessung stehen Ihnen in der Regel mehrere Bereiche zur Verfügung (z.B. µA, mA, A). Auch gibt es teilweise verschiedene Eingänge für die Plus-Messleitung: eine für Messungen bei geringen Strömen für größere Genauigkeit und eine für größere Strome, um das Gerät vor Schäden zu schützen.
Sind Sie unsicher, wie hoch der Strom ist, sollten Sie mit dem größten Bereich starten und die Messleitung am entsprechenden Eingang anschließen. Für genauere Ergebnisse können Sie beides anschließend anpassen. Im Gerät sind natürlich Sicherungen verbaut – doch legen Sie einen zu großen Strom an, entstehen Schäden am Gerät. Im besten Fall müssen Sie eine geschmolzene Sicherung oder das ganze Gerät ersetzen, Sie gehen aber auch ein enormes Sicherheitsrisiko ein.
Widerstand messen
Die Widerstandsmessung funktioniert ähnlich wie die Spannungsmessung – Sie führen die Messung jedoch im stromlosen Zustand durch. Sie schalten das Multimeter parallel und stellen es als Ohmmeter (Ω) ein. Das Gerät legt nun eine geringe Spannung an die Batterie/den Widerstand/das Bauteil an. Je nachdem, wie hoch der Widerstand ist, fließt ein stärker oder geringerer Strom. Daraus ermittelt das Digitalmultimeter den Widerstandswert und gibt ihn in Ω, kΩ oder MΩ aus.
Sonderfall: Vierleitermessung
Die Vierleitermessung oder Vier-Draht-Messung ist eine Messmethode, bei der Sie sehr exakte Messwerte auch kleiner Widerstände erhalten. Die Methode kompensiert alle Widerstände, die durch die Messdrähte in die Messung eingebracht werden. So funktioniert’s:
Sie verbinden den zu messenden Widerstand über Vier-Leiter-Testclips mit einer Konstantstromquelle. So wissen Sie sicher, welcher Strom auf dem Stromkreis anliegt. Nun stellen Sie *Spannung *ein und platzieren die beiden Messfühler an jeweils einem Clip. Da Sie nun sowohl den Strom auf dem Stromkreis als auch die Spannung über den Widerstand kennen, können Sie den Widerstand ganz einfach ausrechnen: Widerstand = Spannung/Strom.
Durchgangsprüfung
Mit einer Durchgangsprüfung stellen Sie fest, ob zwei Punkte in einem Schaltkreis miteinander elektrisch verbunden sind. So können Sie zum Beispiel schnell herausfinden, wo ein Schaltkreis unterbrochen ist. Natürlich könnten Sie diese Information auch über eine Widerstandsmessung erhalten – müssen Sie jedoch viele solcher Messungen vornehmen, ist eine spezielle Durchgangsprüfung deutlich bequemer.
Stellen Sie Durchgangsprüfung ein und schließen Sie die positive Messleitung an den dafür vorgesehenen Eingang an. Positionieren Sie die Messfühler vor und nach dem Bauteil, dass Sie prüfen möchten. Fließt ein elektrischer Strom, gibt das DMM einen Summton aus. So wissen Sie, dass die Bauteile korrekt angeschlossen sind, ohne ständig auf das Display schauen zu müssen.