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      • Veröffentlicht am 23. März 2023
      • Zuletzt bearbeitet am 29. Aug. 2023
    • 6 min

    So sparen Sie Energie im Büro

    Dieser Leitfaden enthält praktische Energiespartipps für Büros, wie die Vermeidung des Standby-Modus und den Einsatz von LED-Lampen, sowie weitergehende Maßnahmen, wie die Verwendung von Grauwasser und moderne Heizsysteme.

    RS Components Leitfaden

    Es bedarf nur weniger praktischer Schritte, um auf dem Arbeitsplatz Energie zu sparen, da mit gezielten Maßnahmen erhebliche Energieeinsparungen erzielt werden können. Dabei handelt es sich nicht nur um substanzielle Maßnahmen, sondern auch um kleine Gesten, die nicht nur in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit und den ökologischen Fußabdruck erhebliche Vorteile bringen können, sondern auch das Bewusstsein der Mitarbeiter für einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie und Nachhaltigkeit schärfen.

    Die nachhaltige Entwicklung geht nämlich unweigerlich mit einem Wandel der Unternehmens-Mentalität einher, einem Prozess, der alle in eine gemeinsame Anstrengung zugunsten der Umwelt und der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens einbeziehen muss. Die Information und Anleitung der Mitarbeitenden ermöglicht es ihnen, sich an dieser Aktion zu beteiligen, so dass sie selbst zu Förderern eines besseren Energiemanagements werden, das über den Arbeitsalltag hinausgeht und auch außerhalb des Unternehmens umgesetzt wird.

    Energiesparen am Arbeitsplatz

    Von der elektrischen Beleuchtung bis zu den Heiz- und Kühlsystemen, von Computern bis zu Druckern: Die Verschwendung im Büro steht vor der Tür. In Zeiten exorbitanter Energiekosten und eines immer stärkeren Umweltbewusstseins muss die Reduzierung der Energieverschwendung zu einem automatisierten Verhalten werden. Auch im Büro gibt es eine Reihe von einfachen Maßnahmen, die es ermöglichen, die Energieeinsparung zu optimieren.

    Der erste Schritt besteht darin, die aktuelle Situation zu analysieren, um Schwachstellen und Verschwendung zu ermitteln. Hier ist es sinnvoll, die Mitarbeitenden um Vorschläge zu bitten, da sie oft ein größeres Bewusstsein für Ineffizienzen haben. Anschließend sollten Energiesparrichtlinien geplant werden, wobei die erforderlichen Maßnahmen umgesetzt und Leitlinien für Mitarbeitende erstellt werden sollten. 

    Ein clever gesteuerter Energieverbrauch kommt nicht nur dem Unternehmen zugute, sondern schafft auch ein angenehmeres Arbeitsumfeld für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Diese Einsparungen sorgen für ein nachhaltiges Unternehmenswachstum mit einer besseren Lebensqualität im Büro und einer geringeren Belastung der Umwelt.

    Versteckte Kosten des Standby-Modus

    Mit dem Wort „Standby“ assoziiert man das rote Lämpchen, welches auch bei ausgeschaltetem System noch leuchtet. Der Standby-Modus bedeutet aber nicht das Ende des Stromverbrauchs, sondern lediglich seine Reduzierung. Die geschätzten Kosten der Standby-Verschwendung sind beträchtlich: sechzig Milliarden Euro pro Jahr weltweit, oder 1 Milliarde Liter Wasser, die zur Erzeugung des verschwendeten Stroms benötigt werden, oder etwa 10 % der Gesamtkosten unserer Monatsrechnung. Der durchschnittliche Verbrauch pro Stunde im Standby-Modus wird mit 171W für einen Desktop-PC, 10W für ein Internet-Modem und 5W für einen Drucker berechnet. Die Mehrkosten sind damit rasch berechnet: Von der Schließung des Büros am Freitagabend bis zur Wiedereröffnung am Montagmorgen vergehen etwa 60 Stunden. Ein Büro mit 12 Desktop-PCs, die während des Wochenendes in Standby bleiben, würde also 12 × 171W × 60 h = 123 kW verbrauchen. Der von anderen Geräten verursachte Standby-Verschleiß ist dabei nicht eingerechnet.

    Die Hersteller von Elektro-Geräten haben die Rechtsvorschriften der Europäischen Union zur Verringerung dieser Art von Energieverschwendung noch nicht vollständig erfüllt, somit verfügen 35 % der verkauften Geräte nicht über die gesetzlich vorgeschriebene automatische Standby-Abschaltung. Dabei genügt ein ganz einfacher Trick: Die Geräte können an eine Steckdosenleiste angeschlossen werden. Damit braucht man nur einen einzigen Knopf zu drücken, und schon werden alle gleichzeitig und vollständig ausgeschaltet. Dazu sind auch digitale Steck-Zeitgeber angebracht.

    LED-Lampen installieren

    LED-Lampen (Light Emitting Diode) wurden 1962 von General Electric patentiert. Seitdem hat sich die Technologie natürlich ständig weiterentwickelt. Sie ist billiger geworden, auch wenn die Anschaffungskosten nach wie vor höher sind als die einer Glühbirne. LEDs verbreiten sich schnell, weil sie effizienter, langlebiger und widerstandsfähiger sind. Eine LED-Glühbirne kann zwar bis zu fünfmal so viel kosten wie eine Glühbirne, bietet aber im Vergleich dazu eine Energieeinsparung von etwa 95 %, zu der noch eine weitaus längere Lebensdauer hinzu kommt (zwischen 50‘000 und 80‘000 Stunden theoretische Nutzungsdauer, während Glühbirnen nur etwa 1‘000 Stunden Nutzungsdauer erreichen). Glühbirnen wandeln nur 10 % der verbrauchten Energie in Licht um.

    Auf den Wasserkonsum achten

    Wasser ist eine kostbare Ressource und es ist wichtig, mit einem effizienten Managementsystem die Umwelt zu schützen und Wasser zu sparen. Mit guten Praktiken und Technologien lassen sich hervorragende Ergebnisse erzielen. Auch hier werden einige technische Maßnahmen und kleine Gewohnheits-Anpassungen ausreichen.

    • Die Toiletten verbrauchen mit jeder Spülung bis zu etwa 10 Liter Wasser. Dies ist jedoch nicht notwendig, man kann einfach ein System mit einer Doppelspültaste anschließen oder den Schwimmer der Spülung auf eine geringere Wassermenge einstellen.
    • Mit der Zeit verschlechtern sich Teile des Sanitärsystems, was zu Undichtigkeiten und Ineffizienzen führt. Überwachung und Wartung sind daher von entscheidender Bedeutung. Auch ist es sinnvoll, das europäische Klassifizierungssystem für Wasserhähne „Well-Water Efficiency Label“ zu berücksichtigen.
    • In vielen Nichtwohngebäuden ist eine der Hauptursachen für die Wasserverschwendung die unvernünftige Verwendung von Wasserhähnen. Aus diesem Grund kann die Installation von zeitgesteuerten Wasserhähnen sehr nützlich sein.

    Die größten Wassereinsparungen lassen sich durch die Installation eines Systems zur Rückgewinnung von Grauwasser und die Wiederverwendung von Regenwasser erzielen, da Trinkwasser auch für Tätigkeiten verwendet wird, die keine hohe Wasserqualität erfordern.

    Für eine nachhaltige Bewirtschaftung des Wasserkreislaufs und die Verringerung von Abfällen ist es hilfreich, Grauwasser zurückzugewinnen und wiederzuverwenden. Es muss ein spezielles Netz installiert werden, um das Wasser aus Waschbecken und Duschen zu sammeln; eine Filteranlage sorgt für die Aufbereitung in mehreren Stufen. Die biologischen und organischen Rückstände werden abgetrennt und in die Kanalisation geleitet, das Wasser wird entkeimt und dann über das spezielle Netz wieder in Umlauf gebracht. Für diese Lösung ist es wichtig, Entwässerungssysteme vorzusehen, die Grau- und Schwarzwasser trennen, und die verschiedenen Systemkomponenten richtig zu dimensionieren.

    Regenwasser stellt ebenfalls eine vorteilhafte Möglichkeit dar, den Trinkwasserverbrauch zu senken. Regenwasser kann über Dachflächen aufgefangen und nach einer ersten Filterung zur Entfernung grober Bestandteile in einem Tank gesammelt werden.

    Auch ist es sinnvoll, Reinigungsgeräte zu verwenden, die einen Wiedergebrauch oder einen geringeren Verbrauch des Wassers ermöglichen.

    Heizungskosten sparen

    Für das Sparen bei Heizungskosten gilt das Gleiche wie für das Wassersparen. Obwohl auch hier kleine Maßnahmen ausreichen, um die Kosten zu reduzieren, lassen sich mit geschickten Investitionen größere Erfolge erzielen:

    • Im Winter sollte die Temperatur zwischen 18 und 20 Grad liegen; im Sommer hingegen sollte der Temperaturunterschied zwischen innen und außen nicht mehr als 6 °C betragen, und die Innentemperatur sollte auf keinen Fall unter 25 °C sinken.
    • Die Heizung oder Klimaanlage sollte man eine halbe Stunde vor dem Verlassen des Büros ausschalten.
    • Zugluft, halbgeöffnete Fenster usw. sind zu vermeiden, da sie die Energieeffizienz der Anlagen verringern.
    • Die zu beheizende Fläche kann man reduzieren, indem man sich für Zwischendecken entscheidet.
    • Räume sollte man häufig und schnell lüften und dabei jeweils die Heizung ausschalten.

    Energieeinsparungen können auch durch den Einbau von Isolierglas erzielt werden, um den Einsatz von Heizungen und Klimaanlagen zu verringern. Um die Heizung zu optimieren, kann man bestehende Systeme mit innovativen Technologien wie Brennwertkesseln aufrüsten. Diese verbrauchen weniger Brennstoff und sparen dank der Rückgewinnung der im Wasserdampf der Abgase enthaltenen latenten Wärme bis zu 30 % ein.

    Zusammenfassung: So sparen Sie Energie im Büro

    Energiesparen ist im Büro genauso ein ökologisches Gebot wie zu Hause. Unter dem derzeitigen Druck der Energiepreise wird es auch zu einer wirtschaftlichen Notwendigkeit. Mit unseren Leitlinien finden Sie einen pragmatischen Ansatz, um die Kosten für den Betrieb Ihres Büros deutlich zu senken. Stöbern Sie auf unserer Website, um die passenden Produkte zu finden.