Das Erdungskabel einer Photovoltaikanlage verbindet die Metallrahmen der Solarmodule, das Montagesystem und den Wechselrichter mit der Erde, um elektrische Sicherheit zu gewährleisten. Es schützt vor elektrischen Schlägen, Überspannungen und Blitzeinschlägen. Die Befestigung erfolgt durch spezielle Klemmen an den Modulrahmen und dem Montagerahmen. Auch der Verteilerkasten und Überspannungsschutzgeräte sind an die Erdung angeschlossen. Die Erdung muss den geltenden Normen, wie der DIN VDE 0100, entsprechen. Sollte das Erdungskabel zu kurz sein, so kann es mit einem Kabel mit passendem Querschnitt verlängert werden. Die Verbindung der beiden Kabel erfolgt mit einer geeigneten Erdungsklemme.
Potentialausgleich
Im Allgemeinen versteht man unter Potentialausgleich das Verbinden aller leitfähigen Teile innerhalb eines Systems oder Gebäudes. Damit wird sichergestellt, dass alle das gleiche elektrische Potential haben und somit Spannungsunterschiede verhindert werden. Bei elektrischen Fehlern verhindert oder minimiert dies das Risiko von Fehlströmen oder Stromschlägen. In der Praxis werden dazu alle metallischen Bauteile wie Rohrleitungen, Geländer oder Metallrahmen durch spezielle Leitungen miteinander verbunden. Dies dient vor allem dem Personenschutz, aber stellt auch die Funktionsfähigkeit der Anlage sicher.
Potentialausgleich PV Anlage
Während das Erdungskabel Ströme in den Boden abgeleitet, werden durch den Potenzialausgleich Spannungsunterschiede innerhalb der PV-Anlage ausgeglichen. Im Unterschied zur Erdung muss der Potentialausgleich nicht unbedingt mit der Erde verbunden sein.
In einer PV Anlage werden zum Potentialausgleich normalerweise die folgenden Komponenten miteinander verbunden:
- Die Metallrahmen der Solarmodule werden durch spezielle Erdungsklemmen oder Verbindungsschienen mit dem Potenzialausgleich verbunden.
- Die Metallkonstruktionen (Schienen, Gestelle), auf denen die Solarmodule montiert sind, werden geerdet und ebenfalls in den Potenzialausgleich integriert.
- Der Wechselrichter wird mit dem Potenzialausgleich verbunden, um sicherzustellen, dass er bei einem Defekt keinen gefährlichen Spannungsunterschied aufweist.
- Die Schutzleiter (PE-Leiter) werden miteinander verbunden, um eine sichere Ableitung von Fehlerströmen zu gewährleisten.
Hierdurch wird das Risiko von elektrischen Schlägen und Bränden in der Anlage verringert.
Potentialausgleich nachrüsten
Im Fall, dass der Potentialausgleich nicht richtig ausgeführt wurde, empfiehlt es sich dringend, diesen nachzurüsten, um Schäden an der PV Anlage oder Gefahren für Menschen zu vermeiden. Die Nachrüstung muss entsprechend den geltenden Normen und Vorschriften (z. B. DIN VDE 0100-712 für PV-Anlagen) erfolgen und sollte durch Fachpersonal vorgenommen werden.
Es sollten ausschließlich zugelassene Materialien wie geeignete Erdungsklemmen, Verbindungsleitungen (Potentialausgleichsleiter) und gegebenenfalls Schienensysteme verwendet werden.