Wichtige Information
Gemeinsam sind wir stärker: RS und Distrelec haben sich zusammengeschlossen und können Ihnen nun ein breiteres Produktsortiment sowie Schweizer Support und Fachwissen vor Ort anbieten.
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Schweißarbeiten gehören zu den anspruchsvollsten und zugleich gefährlichsten Tätigkeiten in der Industrie. Die dabei entstehenden hohen Temperaturen, Funkenflug und UV-Strahlung stellen eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter dar. Um Verletzungen vorzubeugen und einen zuverlässigen Schutz zu gewährleisten, ist das Tragen geeigneter Schweißerkleidung unerlässlich.
Schweißerkleidung bildet die erste Schutzschicht zwischen dem Arbeiter und den zahlreichen Gefahren, die bei Schweißarbeiten auftreten. Doch was genau macht Schweißerkleidung aus, und warum ist sie so wichtig? In diesem Abschnitt gehen wir auf die zentralen Bestandteile und Eigenschaften ein, die Schweißerkleidung zu einem unverzichtbaren Teil der persönlichen Schutzausrüstung machen.
Schweißerkleidung ist speziell entwickelte Arbeitskleidung, die den Träger vor den typischen Gefahren des Schweißens schützt. Dazu zählen vor allem:
Die wichtigste Aufgabe der Schweißerkleidung ist es, den Träger vor diesen Gefahren zu schützen, ohne die Bewegungsfreiheit oder den Tragekomfort zu beeinträchtigen.
Zur vollständigen Ausstattung eines Schweißers gehören mehrere Kleidungsstücke, die je nach Einsatzbereich kombiniert werden können:
Weitere Schutzausrüstung: Je nach Schweißverfahren kommen Overalls, Ärmlinge, Schweißerschürzen oder Kopfbedeckungen zum Einsatz, um zusätzlichen Schutz zu gewährleisten.
Ein entscheidender Unterschied zwischen regulärer Arbeitskleidung und Schweißerschutzkleidung liegt in den speziellen Schutzfunktionen. Während normale Arbeitskleidung auf Komfort und Funktionalität ausgelegt ist, steht bei Schweißerschutzkleidung der Schutz vor extremen Bedingungen im Vordergrund. Sie muss strengen Sicherheitsstandards entsprechen, wie beispielsweise der DIN EN ISO 11611, die Mindestanforderungen an Schutzkleidung für Schweißer definiert.
Schweißerkleidung ist ein integraler Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung (PSA), die beim Schweißen unverzichtbar ist. Zusammen mit einem Schweißhelm, Schutzbrille und Atemschutz sorgt sie für einen umfassenden Schutz des Körpers. Erfahren Sie im Schweißhelm-Ratgeber mehr über die persönliche Schutzausrüstung von Schweißern.
Beim Kauf von Schweißerkleidung sollten Sie besonders auf die Passform achten. Zu enge Kleidung schränkt die Bewegungsfreiheit ein, während zu weite Kleidung Funken oder heiße Partikel eindringen lassen kann. Wählen Sie Kleidungsstücke, die eng anliegen, aber dennoch genügend Bewegungsfreiheit für Ihre Arbeit bieten.
Schweißerkleidung muss hohen Anforderungen gerecht werden, um den Träger zuverlässig vor den vielfältigen Gefahren des Schweißens zu schützen. Dabei spielen sowohl gesetzliche Vorgaben als auch praktische Eigenschaften eine entscheidende Rolle. In diesem Abschnitt erfahren Sie, welche Kriterien Schweißerkleidung erfüllen sollte, um höchsten Schutz und Komfort zu bieten.
Die primäre Aufgabe von Schweißerkleidung besteht darin, den Träger vor den extremen Bedingungen des Schweißprozesses zu schützen:
Ein zentraler Aspekt von Schweißerkleidung ist die flammhemmende Ausführung. Die verwendeten Materialien sollten nicht nur schwer entflammbar sein, sondern im Falle von Hitzeeinwirkung auch keine gefährlichen Substanzen freisetzen. Bekleidungsstücke, die den Anforderungen der DIN EN ISO 11611 entsprechen, sind speziell für Schweißarbeiten geprüft und zugelassen.
Für eine detailliertere Betrachtung von Arbeitskleidung mit feuerfesten Eigenschaften verweisen wir auf unseren separaten Ratgeber: flammhemmende Arbeitskleidung
Schweißerkleidung ist extremen Belastungen ausgesetzt und muss daher robust und langlebig sein. Häufig eingesetzte Materialien sind:
Verstärkte Nähte, doppelte Stofflagen an stark beanspruchten Stellen und strapazierfähige Reißverschlüsse tragen zur Langlebigkeit der Kleidung bei.
Um die Anforderungen an Schweißerkleidung klar zu definieren, gibt es spezielle Normen und Standards. Besonders wichtig ist die DIN EN ISO 11611, die Anforderungen an Schutzkleidung für Schweißarbeiten festlegt:
Schweißerkleidung besteht aus verschiedenen Elementen, die zusammen einen umfassenden Schutz vor den vielfältigen Gefahren des Schweißens bieten. Jedes Kleidungsstück erfüllt dabei eine spezifische Aufgabe und ist auf bestimmte Anforderungen abgestimmt. In diesem Abschnitt stellen wir die einzelnen Bestandteile der Schweißerkleidung im Detail vor und erklären, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.
Die Schweißerjacke ist ein zentrales Element der Schweißerkleidung und schützt den Oberkörper sowie die Arme vor Funkenflug, Hitze und Strahlung. Wichtig sind hier:
Pullover oder Sweatshirts können als zusätzliche Schutzschicht unter der Jacke getragen werden. Auch hier sollte auf flammhemmende Materialien geachtet werden.
Die Schweißerhose schützt die Beine vor glühenden Partikeln und Hitzeschäden. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen:
Achten Sie darauf, dass die Hose keine offenen Taschen oder freiliegenden Reißverschlüsse hat, da Funken in diese eindringen könnten.
Die Füße sind besonders gefährdet, da Funken oder glühende Metallteile häufig nach unten fallen. Schweißerstiefel und -schuhe bieten hier optimalen Schutz, vor allem wenn Sie mit den Zusatzanforderungen HI (Hitzeisolation des Schuhunterbaus) und HRO (kurzfristige Hitzebeständigkeit des Laufsohlenmaterials bis 300° C) gekennzeichnet sind:
Für Ganzkörperschutz bei besonders anspruchsvollen Arbeiten eignen sich Schweißer-Overalls oder -anzüge:
Neben den grundlegenden Elementen gibt es zusätzliche Schutzkleidung, die den Schutz komplettiert:
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Die Anforderungen an Schweißerkleidung variieren stark je nach Schweißverfahren. Jedes Verfahren bringt spezifische Risiken mit sich – sei es durch unterschiedliche Temperaturen, Funkenflug oder die Art der entstehenden Strahlung. Um optimalen Schutz zu gewährleisten, sollte die Schweißerkleidung immer auf das jeweilige Verfahren abgestimmt sein. Hier geben wir Ihnen einen Überblick über die Anforderungen und Besonderheiten der wichtigsten Schweißverfahren.
Beim MIG-Schweißen wird ein Schweißdraht kontinuierlich zugeführt und unter einer Schutzgasatmosphäre geschmolzen. Die hohen Temperaturen und der starke Funkenflug stellen besondere Anforderungen an die Schutzkleidung:
Das WIG-Schweißen erzeugt kaum Funken, jedoch eine intensive Hitze und starke UV-Strahlung. Das Verfahren erfordert daher eine andere Schutzkleidung als das MIG-Schweißen:
Das Elektrodenschweißen erzeugt intensiven Funkenflug und eine hohe Hitzestrahlung. Die Schutzkleidung muss daher besonders widerstandsfähig sein:
Das Schweißen von Aluminium erfordert oft ein WIG- oder MIG-Verfahren, bringt jedoch zusätzliche Herausforderungen mit sich, da Aluminium bei relativ niedrigen Temperaturen schmilzt, aber intensiven Funkenflug erzeugen kann:
Das Schweißen von Edelstahl kann gefährliche Chrom-Nickel-Dämpfe freisetzen und erfordert Kleidung mit hoher Beständigkeit gegen Hitze und chemische Belastungen:
Beim Schweißen sollten Sie Schweißerjacke und -hose aus flammhemmenden Materialien (z. B. Leder oder behandelter Baumwolle) tragen. Ergänzt werden diese durch hitzebeständige Schweißerschuhe mit Zehenschutzkappe, Schweißerhandschuhe, eine Kopfbedeckung und einen Schweißhelm. Unter der Schutzkleidung empfiehlt sich Baumwollunterwäsche, da synthetische Stoffe bei Hitze schmelzen können. Diese Ausstattung schützt zuverlässig vor Funken, Hitze und Strahlung.
Ja, eine Schweißerjacke ist beim Schweißen unverzichtbar, da sie den Oberkörper und die Arme vor Funken, Hitze und gefährlicher UV- und Infrarotstrahlung schützt. Sie besteht aus flammhemmenden Materialien wie Leder oder speziell behandelter Baumwolle und erfüllt Sicherheitsnormen wie die DIN EN ISO 11611. Besonders bei Verfahren mit starkem Funkenflug, wie MIG- oder Elektrodenschweißen, ist sie essenziell. Selbst bei weniger gefährlichen Schweißmethoden bleibt sie empfehlenswert, um Verletzungen und Langzeitschäden zu vermeiden.
Beim Schweißen sollten keine synthetischen Stoffe wie Polyester getragen werden, da sie schmelzen können. Vermeiden Sie zudem leichte, ungeeignete Materialien, lose oder verschmutzte Kleidung sowie Schuhe ohne Schutz. Kleidung mit Plastikknöpfen oder offenen Reißverschlüssen ist ebenfalls ungeeignet, da sie leicht entflammbar sind. Tragen Sie stattdessen flammhemmende, schweißgeeignete Schutzkleidung.
Eine Schweißerschürze ist nicht immer zwingend notwendig, kann aber in vielen Fällen sinnvoll sein, um zusätzlichen Schutz zu bieten. Zum Beispiel bei Arbeiten mit starkem Funkenflug, hoher Hitzebelastung oder langen Schweißzeiten, da sie zusätzlichen Schutz für Brust und Bauch bietet. Sie ergänzt die Schweißerjacke oder den Overall und ist besonders nützlich bei intensiven oder speziellen Schweißarbeiten. Für leichtere Tätigkeiten ist sie meist nicht erforderlich.