Kriechöl wirkt, wie eingangs erwähnt, indem es kriechen kann. Das geht deshalb besonders gut, weil es so dünnflüssig ist und daher eine extrem geringe Oberflächenspannung hat. Es kommt überall hin und verdrängt Wasser. Der Hauptbestandteil ist Petroleum. Dieses Öl härtet nicht aus, sodass es keine festen Rückstände bilden kann. Also sammelt sich auch kein neuer Schmutz an den Stellen, an dem das Kriechöl bereits vorbeigekrochen ist.
Damit Kriechöl besonders lange wirkt, stellt man ihm manchmal noch ein festes Schmiermittel zur Seite. Wenn die Umgebung zum Beispiel in Motoren heiß wird, kommt MoS2 oder Graphit zusätzlich zum Einsatz. Denn wenn man dauerhaft schmieren möchte, klappt das mit Kriechölen weniger gut. Sie sind dafür einfach nicht dickflüssig genug. Die notwendige dicke Schicht kann nicht entstehen. Und die braucht man, wenn bewegliche Teile geschmiert werden sollen.
Eine besondere Eigenschaft von Kriechölen: Sie schützen vor Korrosion. Natürlich kann Kriechöl auch dabei helfen, Rost zu lösen und festsitzende Teile wieder in Bewegung zu bringen. Anschließend bleibt ein extrem dünner Schmierfilm zurück, und der dient wiederum als Korrosionsschutz.
Kriechöle werden als Kontaktsprays angeboten, d. h. Kontaktspray funktioniert genau wie Kriechöl. Es kriecht in jeden Winkel und verdrängt Wasser. Schon läuft der Stromfluss wieder viel besser. Es besteht aus dünnflüssigen Mineralölen, dem noch weitere Bestandteile zugesetzt werden: Korrosionshemmer und andere Zusätze, die aktiv an Oberflächen wirken. Ansonsten kann Kontaktspray natürlich auch all das, was Kriechöle können.