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Gemeinsam sind wir stärker: RS und Distrelec haben sich zusammengeschlossen und können Ihnen nun ein breiteres Produktsortiment sowie Schweizer Support und Fachwissen vor Ort anbieten.
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Aufgrund ihrer vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und günstigen Herstellung gehören MOSFETs zu den beliebtesten Arten von Feldeffekttransistoren. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Funktionsweise sowie praktische Tipps zur Anwendung.
MOSFET ist die Abkürzung für "Metal Oxide Semiconductor Field-Effect Transistors", zu Deutsch: Metalloxid-Halbleiter-Feldeffekttransistoren. Man spricht auch von MOSFET-Transistoren; weitere Schreibweisen sind MOS-FET oder einfach nur FET-Transistor.
Somit handelt es sich dabei um einen Halbleitergerät, das über Spannung gesteuert wird, also ein elektronisches Bauteil, mit dem hohe Ströme mit einem geringen Steuerstrom geschaltet werden können. Das hat, wie wir gleich sehen werden, viele Vorteile.
MOSFETs sind in der Herstellung recht günstig und weisen eine hohe Transistordichte auf. Auf eine Flächeneinheit in integrierten Schaltkreisen mehr als eine Milliarde von Transistoren pro Prozessor. Sie sind also echte Alleskönner-Transistoren für analoge und digital integrierte Schaltungen.
MOSFETs sind dann nützlich, wenn Stromflüsse gesteuert werden sollen. In der Ausgangslage fließt ein Strom zwischen Quelle (engl. source) und Abfluss (drain). Eine Steuerelektrode (gate) kann nun die Situation beherrschen: Wenn an ihr keine Spannung anliegt, kann der Strom nicht fließen. Also hat ein MOSFET mindestens drei Anschlüsse; das sind die Stifte auf dem Gehäuse:
Es gibt auch MOSFETs, die einen zusätzlichen Anschluss haben: Dieser heißt B (für engl. bulk, auf Deutsch „Substrat“). Dieser B-Anschluss wird nach außen geführt und ist mit der Rückseite des Chips verbunden.
Ein MOSFET wirkt wie andere Feldeffekttransistoren als Widerstand, der durch Spannung gesteuert wird. Er kann den Stromfluss in mehreren Größenordnungen ändern. Ändert sich die Spannung zwischen Gate und Source, ändert sich auch der Widerstand zwischen Drain zur Source. Je niedriger die angelegte Spannung, desto höher der Widerstand und umgekehrt. Diese MOSFET-Funktion kann das früher häufig übliche Relais ersetzen, insbesondere wenn große Ströme ein- und ausgeschaltet werden sollen. Dabei weisen FETs, im Vergleich zu bipolaren Transistoren, eine sehr geringe Verlustleistung auf.
Ob der Strom im MOSFET bei negativer oder positiver Spannung fließt, hängt von der Ausgestaltung als N-Kanal- oder P-Kanal-MOSFET ab. Durch die jeweilige Ausgestaltung als Anreicherungs- oder Verarmungstyp ergeben sich unterschiedliche Funktionsweisen und zahlreiche Einsatzmöglichkeiten (siehe unten: Arten von MOSFETs).
Ein MOSFET...
Wie bereits erwähnt unterteilt man MOSFETs in zwei Gruppen: in N-Kanal MOSFETs und in P-Kanal-MOSFETs. Die Buchstaben N und P haben mit unterschiedlichen Fremdstoffen zu tun, mit der Trägerstoff (meist Silizium) angereichert (dotiert) wird. Die Dotierung geschieht entweder mit N (steht für negativ) oder mit P (steht für positiv). In beiden Fällen sorgt das Hinzufügen von Fremdatomen dafür, dass sich die elektrische Leitfähigkeit erhöht.
Merkmale:
Merkmale:
N-Kanal- und P-Kanal-MOSFETS gibt es jeweils in zwei Formen, die sich im inneren Aufbau und den elektrischen Eigenschaften unterscheiden:
Der Verarmungsmodus-MOSFET funktioniert als zweidimensionaler Schalter. Wird keine Spannung an das Gate angelegt, fließt ungehindert Strom durch den Transistor. Er wird daher als „selbstleitend“ bezeichnet. Erst wenn eine negative Spannung anliegt, stoppt der Stromfluss.
Im Gegensatz dazu sind Anreicherungsmodus-MOSFETS selbstsperrend. Sie können je nach Stärke der angelegten Sperrung variabel gesteuert werden. Liegt keine Spannung an, fließt auch kein Strom. Sie sind grundsätzlich beliebter als ihre Pendants.
Man spricht von PMOS-Logik, wenn ausschließlich P-Kanal-MOSFETs als Transistoren in Schaltkreisen genutzt werden. Komplementär dazu bestehen Schaltkreise nach der NMOS-Logik aus reinen N-Kanal-MOSFETs. Werden beide Typen gemeinsam verwendet, spricht man vom CMOS (complementary MOS).
Den Stromfluss zwischen Source und Drain steuert das Gate. Liegt an diesem keine Spannung an, fließt auch kein Strom, da keine freien Ladungsträger zwischen den beiden n-dotierten Bereichen zur Verfügung stehen. Wird jedoch eine positive Spannung am Gate angelegt, so bildet sich ein positives elektrisches Feld aus, das Elektronen in der p-dotierten Schicht anzieht, die Löcher jedoch abstößt. Die Elektronen bilden einen n-leitenden Kanal, der schließlich die Elektronen, bzw. den Strom von Source nach Drain leiten kann.
Durch Erhöhen der Spannung kann die Stromstärke zwischen Source und Drain verstärkt werden (da dadurch ein stärkeres elektrisches Feld entsteht und somit ein größerer n-leitender Kanal). Da ohne Spannung am Gate kein Stromfluss möglich ist, nennt man diese Transistorart selbstsperrend.
Die Hauptfunktion eines MOSFETs ist die als elektronischer Schalter, z.B. bei Motoren. MOSFETs können sehr heiß werden, weil der gesamte Strom während eines laufenden Motors über sie geleitet werden. Also muss für jeden MOSFET der maximale Dauerstrom und der kurzfristig mögliche Spitzenstrom angegeben sein.
Weil MOSFETs sehr schnell reagieren und schalten können – im Gegensatz zu einem mechanischen Relais – lassen sie sich gut bei E-Motoren einsetzen, damit diese auch wirklich ruckelfrei laufen. Im so genannten Pulsweitenmodulationsverfahren (PWM) wird der Strom schubweise durch das MOSFET geleitet. Durch ständiges An- und Ausschalten kann man dann eine mittlere Spannung herstellen. Eine Angabe zur Schaltgeschwindigkeit darf bei einem MOSFET daher nicht fehlen.
Durch einen kleinen Trick lässt sich noch mehr Leistung herausholen, vor allem wenn es um hochfrequente Anwendungen wie PWM geht. Mit einem vorgeschalteten Treiber können Leistungs-MOSFETs, die mit höheren Spannungen arbeiten, auch in Geräte mit niedrigen Spannungen eingebaut werden. Der Treiber sorgt dafür, dass sich die Spannung erhöht und sich an das MOSFET anpasst. Neben einem Zeitvorteil hat das noch etwas Gutes: Die hochwertigen Leistungs-MOSFETS verschleißen nicht so schnell.
Wenn man MOSFETs grafisch darstellen will, nutzt man dafür entsprechende, meist standardisierte Zeichen, die so genannten Schaltzeichen. Sie zeigen schematisch die Anschlüsse für Gate, Source, Drain und Bulk (manchmal auch Body). In den Zeichnungen gibt es immer einen Pfeil, der in eine entsprechende Richtung zeigt. Damit kennzeichnet man den MOSFET Kanal-Typ:
Ein weiteres Element der Schaltzeichen ist die gestrichelte oder durchgezogene Linie. Sie zeigt an, ob ein Transistor selbstsperrend oder selbstleitend ist.
Alle MOSFETs haben es, egal ob NMOS-Anreicherungstyp, NMOS-Verarmungstyp, PMOS-Anreicherungstyp oder PMOS-Verarmungstyp: das Ausgangskennlinienfeld. Es stellt den Zusammenhang zwischen dem Abfluss-Strom und der Abfluss-Quelle-Spannung im Verhältnis zur Gate-Quelle-Spannung dar.
MOSFETS haben eine stark geknickte Kennlinie. Dadurch können sie sehr schnell schalten, denn mit einer kleinen Spannungsschwankung am Gate lässt sich schnell ein hoher Strom ein- und ausschalten. Dadurch sind sie herkömmlichen Transistoren überlegen. Bei denen nämlich fließt durch die linear ansteigende Kennlinie der Strom stark proportional zur Eingangsspannung. Die Unterschiede in den einzelnen MOSFET-Kennlinien kommen durch die Potentialbezugspunkte von Abfluss und Quelle zustande. Weitere Faktoren, die die Kennlinien beeinflussen, sind z.B. Vorzeichen des Verstärkungsfaktors, Temperatur, Substratvorspannung und Kurzkanaleffekte.
MOSFETs bewahren Elektrokomponenten vor dem Überhitzen. Hier sind einige typische Beispiele dafür:
Unten aufgeführt finden Sie einige der beliebtesten Hersteller von MOSFETs: