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Gemeinsam sind wir stärker: RS und Distrelec haben sich zusammengeschlossen und können Ihnen nun ein breiteres Produktsortiment sowie Schweizer Support und Fachwissen vor Ort anbieten.
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Netzwerktester sind das Rüstzeug eines jeden IT- und Netzwerktechnikers. LAN-Tester prüfen Kabel ganz unkompliziert, so lassen sich Fehler und deren Quelle schnell erkennen und Netzwerkprobleme beheben. Wir erklären, wie die Messgeräte funktionieren.
Netzwerktester überprüfen die Datenübertragung im Ethernet bzw. LAN-Netzwerken mit dazugehörigen Cat-7-Kabeln oder RJ45-Anschlüssen auf mögliche Probleme. Sie zeigen Fehler bei der Datenübertragung an und lokalisieren sie.
Solche LAN-Tester gehören zur Grundausrüstung eines jeden Netzwerktechnikers. Mit ihnen prüfen sie die Funktionalität eines Netzwerks schon bei der Installation und identifizieren bei Ausfällen und Problemen im laufenden Betrieb den Fehler und dessen Quelle.
Mit Netzwerkprüfern stellt man sicher, dass Kabel ordnungsgemäß funktionieren und kann so Netzwerke schnell und sicher in Betrieb nehmen, ungeplante Ausfallzeiten vermeiden, Fehler unkompliziert auffinden und Netzwerkprobleme schnell beheben.
Viele Probleme und Ausfälle im Ethernet entstehen an den Kabelverbindungen. Nicht immer lassen sich diese schon bei der Installation erkennen. Schon kleine Änderungen der Umgebungsbedingungen können zu Ausfällen führen. Wer die Fehlerquellen kennt, kann Problemen schon von Beginn an vorbeugen und mit einem Kabeltester schon bei der Installation die Kabel des LAN Netzwerks auf diese Faktoren prüfen. Probleme an Kabeln können aus verschiedenen Gründen entstehen:
Netzwerktester messen die Leitfähigkeit zwischen zwei Kabelenden und prüfen, ob die Verdrahtung korrekt ist. Sie basieren auf zwei Funktionsprinzipien:
Kabeltester bestehen aus zwei Teilen: die Haupteinheit und die Remoteeinheit. Um ein Kabel zu prüfen, steckt man die Stecker der Kabelenden in die Anschlussbuchsen des Gerätes. Leuchten die LED Lämpchen mit den Zahlen 1 bis 8 auf, bedeutet das, dass die Kabel korrekt angeschlossen sind und funktionieren. Einige Geräte verfügen zusätzlich über eine Leuchte mit der Bezeichnung G. Sie steht für „ground“, die Erdung. Damit kann man überprüfen, ob bei Kabeln mit Abschirmgeflecht ein Masseschluss vorliegt. Leuchtet das LED am LAN-Tester G nicht, ist wahrscheinlich die Abschirmung nicht intakt oder es handelt sich einfach um ein ungeschirmtes Kabel.
Kabeltester sind heute echte Alleskönner im Taschenformat. Sie besitzen jede Menge Funktionen für Anforderungen in privaten Heimnetzwerken bis hin zu komplexen Industrienetzwerken.
Einfache Netzwerktester überprüfen die Übertragung elektrischer Signale zwischen zwei Endpunkten auf Kurzschluss, Unterbrechungen oder gekreuzte Adernpaare. Sie sind leicht zu bedienen. Der begrenzte Funktionsumfang reicht für die meisten privaten Anwendungen aus. Die Geräte haben eine analoge Anzeige, bei denen LED-Lämpchen die Fehler anzeigen. Es gibt sie bereits ab 20 Euro zu kaufen.
Multifunktionale LAN-Tester arbeiten wie einfache Netzwerkprüfer und testen auf Fehlsignale. Zusätzlich haben sie die Funktion eines Multimeters zum Messen verschiedener elektrischer Größen wie Spannung, Strom und Widerstand. Einige Geräte können auch Kabellänge und Entfernung zur Problemstelle messen, Kabel lokalisieren, Ethernet-Dienste erkennen oder PoE-Tests für die Stromübertragung über LAN-Kabel machen. Die Geräte sind teilweise mit einem Speicher ausgestattet. Eine digitale Anzeige zeigt die Ergebnisse übersichtlich an. Für multifunktionale Netzwerktester sollte man bis zu 1.000 Euro einplanen.
Komplexe Netzwerktester sind Profigeräte, die im höheren Preissegment liegen und für große (Industrie-)Netzwerke ausgelegt sind. Hier ermitteln sie Probleme in den physischen Schichten von Bitübertragung, Sicherung und Verbindung von Netzwerken und in Weitverkehrsnetzen. Sie messen beispielsweise die Qualität der Übertragung über den Datenverlust in der Sicherungsschicht und die Bandbreite. Weil es so viele Funktionen gibt, ist die Bedienung ziemlich komplex. Eine digitale Anzeige, interner Speicher und Schnittstelle zur Datenverarbeitung am Computer sind dabei Standard.
Netzwerke bestehen nach ISO/OSI-Referenzmodell aus sieben verschiedenen Schichten, die jeweils eine andere Aufgabe innerhalb eines Netzwerks übernehmen. Dahinter verbergen sich sowohl die physischen Kabelverbindungen als auch Kommunikationsprotokolle mit bekannteren Bezeichnungen wie HTTPS und SMTP (Schicht 5-7), TCP (Schicht 4) oder IP (Schicht 3).
Netzwerktester prüfen in den ersten drei Schichten: Die Bitübertragungsschicht (Schicht 1 oder Physical Layer) umfasst alle mechanischen und elektrischen Komponenten des Netzwerks wie Verbindungskabel, Steckerverbinder, Hub, Antenne oder Verstärker. Also überall da, wo die eigentliche Datenübertragung stattfindet. Die Sicherungsschicht (Schicht 2 bzw. Data Link Layer) sorgt für die fehlerfreie Datenübertragung zwischen zwei Knotenpunkten innerhalb eines Netzwerks und regelt den Zugriff auf die Übertragungsmedien. Die Vermittlungsschicht (Schicht 3 oder Network Layer) sorgt für die netzwerkübergreifende Datenübertragung. Dabei läuft über Vergabe und Richtungszuweisung von IP-Adressen.
Nummer | OSI-Schichtbezeichnung | Funktion | Übertragung von | Kopplungselemente |
---|---|---|---|---|
1 | Bitübertragungsschicht (Physical Layer) | Netzzugriff | Bits, Symbole | Netzwerkkabel, Repeater, Hub |
2 | Sicherungsschicht (Data Link Layer) | Netzzugriff | Frames | Bridge, Layer-2-Switch, WAP |
3 | Vermittlungsschicht (Network Layer) | Internet | Datenpakete | Router, Layer-3-Switch |
4 | Transportschicht (Transport Layer) | Transport | TCP-Segmente und UDP-Datagramme | Gateway, Content-Switch, Proxy, Layer-4-Switch |
5 | Sitzungsschicht (Session Layer) | Anwendung | Daten | Gateway, Content-Switch, Proxy, Layer-5-Switch |
6 | Darstellungsschicht (Presentation Layer) | Anwendung | Daten | Gateway, Content-Switch, Proxy, Layer-6-Switch |
7 | Anwendungsschicht (Application Layer) | Anwendung | Daten | Gateway, Content-Switch, Proxy, Layer-7-Switch |
Netzwerkprüfer prüfen Cat-3c-, Cat-5, Cat-5e-, Cat-6-, Cat-6a-, Cat-6e- oder Cat-7-Ethernetkabel. Mit Kabeltestern können Sie auch die korrekte Installation von Telefonleitungen, alle Arten von RJ45-montierten Kabel, LAN-Kabel und je nach Modell sogar Koaxialkabel prüfen.
LAN-Kabel, Patchkabel oder auch Twisted-Pair-Kabel genannt, sind vorkonfektionierte Kupfer- oder Glasfaserkabel. Sie werden in der Computer- und Netzwerktechnik verwendet. Sie können entweder direkt am Computer oder anderen Netzwerkgeräten angeschlossen sein oder dienen als Verlegekabel. Kupferkabel lassen sich je nach Frequenzbereich in die Klassen Cat 1 bis Cat 7a einteilen. Zu den gebräuchlichsten Netzwerkkabeln zählen die Cat-6-Kabel (mehr darüber in unserem Ratgeber).
Zweipolige Koaxialkabel eignen sich für Signale in Hochfrequenz- und Breitbandanwendungen. Sie waren lange Standard und sind vor allem bei älteren Netzwerken zu finden. In Funk- und Videotechnik weit verbreitet sind sogenannte BNC-Kabel mit einem besonders hohen Frequenzbereich bis zu 4 GHz.
Profis wissen um die Komplexität von Kabelarten und Steckverbindern. Bei der Wahl des richtigen Netzwerktesters ist es wichtig, auf die Funktionalität und das Anwendungsfeld zu achten. Das passende Gerät muss die jeweiligen Anforderungen erfüllen: Einfache LAN-Tester decken beispielsweise meist nur eingeschränkte Kabeltypen ab und lassen sich über Standardanschlüsse verbinden.
Außerdem ist der messbare Signalabstand zu beachten. Er gibt an, wie lang das Kabel sein darf. Ist es zu lang, kann das Signal unterwegs verloren gehen. Einfache LAN-Tester können Kabel bis 300 Meter Länge messen, bei multifunktionalen und komplexen Geräten können es bis zu 3 Kilometern sein.