Schalldämmung mit Akustikschaumstoff

Umfassender Schallschutz für Böden, Wände und Türen

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Ob Akustikschaumstoff oder Schalldämmplatten: Es gibt viele Materialien, die zur Schallisolierung verwendet werden können oder zur Verbesserung der Klangqualität innerhalb eines Raumes. Wir geben Ihnen eine Übersicht und Tipps, wie Sie die perfekte Wahl treffen.

Wie funktioniert Schallschutz?

Schalldämmung bezeichnet alle baulichen Massnahmen zur Reduzierung des Schalldrucks in Bezug auf eine bestimmte Schallquelle und einen bestimmten Schallempfänger. Hierfür steht eine Vielzahl von Schaumstoffen und Matten mit schallabsorbierenden Eigenschaften zur Auswahl, die jeweils spezielle Anforderungen erfüllen, z.B. Antidröhnmatten für den Kfz-Bereich. Das Schalldämmmass Rw (s.u. Abschnitt „Arten von Schall“) wird dabei normalerweise in negativen Dezibel (-dB) angegeben.

Akustik-Schaumstoff ist ein wirksames Mittel zur Unterdrückung unerwünschter indirekter Schallwellen einschliesslich der Reflexion von Echos und anderen Resonanzen in Wohn- und Büroräumen. Dabei liegt der Fokus in Wohnbereichen in der Regel auf Baumassnahmen an Fenstern und Türen. Typische beispielsweise hierfür sind doppelverglaste Fenster.

Raumakustik spielt eine wichtige Rolle bei der Gestaltung von Grossraumbüros, Restaurants und anderen gewerblich genutzten Räumlichkeiten, da die Betreiber Vorschriften zum Lärm- und Umweltschutz in Innenstädten einhalten müssen oder einfach, um eine angemessene Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

Generell gibt es drei Wege, um Schall zu dämpfen:

  • Absorption von Schall durch Umwandlung der kinetischen Energie in Wärme,
  • Reduktion von Aufprallgeräuschen und Vibrationen,
  • Diffusion von Schallwellen zur Reduktion von Hall.

Welche Materialien kommen zum Einsatz?

Zur Auswahl steht eine Vielzahl von verschiedenen Schaumstoffen und anderen Materialien. Welche davon am besten geeignet sind, hängt vom zu erzielenden Grad der Lärmminimierung ab. Um die optimale Schalldämmung zu erreichen, muss diese lückenlos sein.

Die Dämmung entspricht typischerweise dem Pegel der Schalldämmung, der bei der Übertragung von Schall durch vorhandene Materialien und zusätzliche Schalldämmung erreicht wird.

Die folgende Tabelle dient zum Vergleich der zum Schallschutz gebräuchlichen Mittel:

Bezeichnung Material Vorteile Anwendungsbeispiele
Schaumstoff Polyurethane Hohe Absorptionslevel, Schutz vor Staub und Feuchtigkeit, resistent gegenüber abrasiven Mitteln Maschinen, Überdachungen
Hartschaumstoff PVC Schallschutz mit hoher Dichte, isolierend Wohn- und gewerbliche Bereiche
Schallschutzmatten Polyurethane (PUR) Hohe Absorptionslevel, Schutz vor Staub und Feuchtigkeit, resistent gegenüber abrasiven Mitteln Maschinenräume
Antidröhnmatten Flexible Bitumenplatten (Industriestandard) Vibrationshemmend Im Kfz-Bereich oder auch zur Reduktion von Vibrationsübertragung („Dröhnen“) bei grossen Maschinenanlagen

Die beliebtesten Anwendungsszenarien für Akustikschaum und Co.

Akustikschaumstoff

Weicher und leichter Schallschutz aus Schaumstoff ist für die Absorption von Schallwellen konzipiert, die an harten Oberflächen wie Wänden und Decken entstehen. Dabei wird die Schallenergie in Wärme umgewandelt und die Schallwellen, die sich durch einen Raum bewegen können, deutlich reduziert. Ein solcher Schaumstoff eignet sich auch zur Verbesserung der Akustik in Musikstudios. Je dicker der Schaumstoff, desto besser dämpft und isoliert er Lärm.

Schalldämmende Schaumstoffplatten und -fliesen

In Böden und Decken eingelassene weiche Dämmplatten aus Hartschaumstoff sorgen für eine verbesserte Aufnahme von Schallenergie an den grössten Oberflächen im Raum. Besonders gut eignen sie sich für Trennwände, um die Ausbreitung von Schall zu verhindern. Schalldämmende Schaumstoffplatten können auch nach Ihren Angaben zugeschnitten werden.

Schalldämmende Paneele

Die zur Lärmreduktion in Restaurants, Büros und anderen Geschäftsräumen eingesetzten Paneele werden aus äusserst dichten akustischen Gipskartonplatten hergestellt. Weitere verfügbare Ausführungen umfassen wasserfeste sowie stoffumwickelte und perforierte Holzplatten. Die verbesserte Raumakustik begrenzt den Nachhall in Innenräumen, sodass das Konversationen auf normaler Lautstärke geführt werden können.

Selbstklebende Schalldämmung für Türen

Schalldämmung an Türen ist eine besondere Herausforderung: Neben dem Türblatt selber muss auch der Spalt zwischen diesem und der Zarge abgedichtet werden. Für ersteres gibt es selbstklebenden Schallschutz. Dieser verfügt über eine Klebefolie und ist eine praktikable Lösung zur nachträglichen Isolierung von Türen. Des Weiteren können, je nach gewünschtem Grad an Dämmung, noch weitere Modifikationen hinfällig werden, um den gewünschten Effekt zu erreichen. In Kombination mit Türdichtungen helfen sie, Geräusche effektiv abzublocken.

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Schallschutz für Wände und Decken

Welches Dämmmaterial am besten für Wände geeignet ist, hängt zunächst von der Art des Mauerwerks ab, also massiv oder hohl, Beton oder Holz. Ständerwände erfordern beispielsweise mehr Aufwand, um wirklich bei der Geräuschdämmung, da sie zusätzlich entkoppelt werden müssen, um keine Vibrationen auf angrenzende Wände und Decken zu übertragen. Und auch zwischen Doppelhaushälften bzw. Nachbarwohnungen ist man bemüht, die bestmögliche Schallisolierung zu erreichen, um sich und seinen Nachbarn Lärmbelästigung zu ersparen. Je nach Art der Wand stehen also neben den üblichen Schaumstoffmatten noch weitere Hilfsmittel und Materialien zur Wahl, um die beste Isolierung zu erreichen.

Idealerweise reicht die Schalldämmung vom Boden zur Decke und lässt keine Wand und keine Tür aus, sodass eine Art „Raum im Raum“ entsteht. Dabei werden sämtliche Schwingungen, die zwischen Bausubstanz und Luft übertragen werden, weitestgehend eliminiert. Eine solche Radikallösung ist jedoch aufgrund verschiedener Bau- und Brandschutzvorschriften und schlechten Belüftungsmöglichkeiten wenig pragmatisch und empfiehlt sich nur in seltenen Fällen, in denen ein absolut schalldichter oder gar „schalltoter“ Raum benötigt wird.

Als Alternative bietet sich die Installation von dünnen Lärmschutzpaneelen und Raumakustik-Wandsystemen an. Schalldämmende Paneele haben den Vorteil, dass sie den Lärmpegel äusserst effektiv senken, ohne dass dafür Innenraum geopfert werden muss. Die optimale Dämpfung erreicht man jedoch durch eine Kombination von Materialien. Zur Schallabsorption und zur Begrenzung des Nachhallens können auch hochdichte Schalldämmplatten eingebaut werden.

Gut zu wissen!

Der stillste Ort der Welt

Mit einer „Lautstärke“ von -20 dB ist die anechoische Kammer auf dem Microsoft Campus in Redmond so leise, dass die meisten Menschen es nicht lange darin aushalten. Der Grund: die Stille sorgt dafür, dass körpereigene Geräusche wie der Herzschlag, die sonst nicht wahrgenommen werden, regelrecht ohrenbetäubend klingen. Die meisten verlassen die Kammer spätestens nach 45 Minuten. In solchen sogenannten reflexionsarmen Räumen herrschen besondere Bedingungen zur Untersuchung von Schall. Sie werden u.a. zur Entwicklung von hochempfindlichen Mikrofonen benötigt.

Gut zu wissen

Wie man einen Raum schalldicht macht

Egal, ob Sie einen Vorführraum für Hifi- oder Heimkino-Entertainment abschirmen oder in einen Konferenzraum in einer lauten Umgebung schaffen wollen: Für jeden Fall gibt es eine Reihe von schalldämmenden Möglichkeiten.

Der erste Schritt in diesem Prozess beginnt in jedem Fall mit der Ermittlung und Messung von Lärmquellen. Benutzen Sie dazu ein entsprechendes Schallpegelmessgerät, am besten eines mit Messdatenerfassung, um den Pegel über mehrere Tage verteilt stichprobenhaft zu erfassen. Auf diese Weise können Sie sich ein besseres Bild von der Vielfalt und Intensität der Geräusche machen und entsprechende Massnahmen planen.

Als nächstes suchen Sie eine Isolierung mit entsprechender Schalldämmwirkung, um den Lärmpegel auf die gewünschte bzw. vorschriftsmässige Lautstärke zu reduzieren. Beträgt der Maximalwert der Messung beispielsweise kurzzeitig 100 dB, erfordert dies eine Dämmung von mindestens 20 dB, da Lärm ab einem Grenzwert von 80 dB als gesundheitsschädigend gilt (mehr dazu weiter unten im Abschnitt „Schalldruck am Arbeitsplatz“).

Die Auswahl und der Einbau der Schalldämmung erfordert auch ein Verständnis für die Bausubstanz. In welchem Umfang können beispielsweise Veränderungen und Eingriffe vorgenommen werden? Müssen Sie eventuell Platz für die Dampfsperre (falls nicht bereits vorhanden) mit einkalkulieren? Bedenken Sie auch, dass Decken einen anderen Akustikschaum erfordert als Wände. Alternativ können Akustikplatten zwischen den Bahnen des Schalldämmsystems einer bestehenden Decke angebracht werden.

Im Idealfall kann der Boden von oben schallgedämmt werden. Der Einbau von Akustikbodenbelägen ermöglicht die effektivste Minimierung des Lärms, der entsteht, wenn Menschen über den Boden gehen oder Möbel über den Boden bewegen. Eine verbesserte Schalldämmung kann durch den Einbau von schwimmend verlegten Akustikböden erreicht werden.

Schallarten im Überblick

Ob Druck, Vibration oder Schwingung: Um die beste Dämmung zu erzielen, lohnt es sich, die verschiedenen Arten von Lärm zu kennen. Denn oftmals besteht ein direkter Zusammenhang zwischen den verschiedenen Schallarten, was eine absolute Trennung erheblich erschwert. Tatsächlich hängt Raumakustik von mehreren Faktoren ab, z.B. die Frequenz und das schallübertragende Medium. Vor allem letzteres ist für die untenstehenden genauen Definitionen entscheidend.

Luftschall

Gemeint sind jegliche über die Luft übertragenen Schwingungen, zum Beispiel Fernsehgeräusche oder das Bellen eines Hundes. Die Bezugskurve für das bewertete Schalldämmmass Rw für Luftschall findet man in der Norm DIN EN ISO 717-1 (oder in der deutschen DIN 4109). Der Wirkungsgrad der Dämmung hängt von der Dichte des Materials ab, weshalb Wände in Massivbauweise grundsätzlich eine gute Schalldämmung bieten.

Körperschall

Als solchen bezeichnet man den über feste Körper übertragene Schwingungen, bei Gebäuden also die Bausubstanz an sich. Da dies neben Wänden und Decken natürlich auch Böden betrifft, schliesst Körperschall auch Trittschall (s.u.) ein. Eine einfache Dämpfung reicht zur Schalldämmung nicht aus, nur eine Entkoppelung, z.B. durch gedämpftes Aufhängen, verhindert effektiv eine Ausbreitung der Schallwellen.

Trittschall

Diese durch Gehen verursachten Geräusche mit werden durch Vibrationen und Erschütterungen über die Struktur eines Gebäudes übertragen. Er entsteht durch Schall, der über eine benachbarte schwingende Fläche, in der Regel der Fussboden in der oben liegenden Etage, erzeugt wird. Das hierfür verwendete Schalldämmmass Ln,w orientiert sich dabei an der Übertragung des Lärms durch die Bausubstanz selber, eine Dämpfung des Luftschalls ist sozusagen der Nebeneffekt.

Schalldruck am Arbeitsplatz ist gesundheitsschädlich

Der Schalldruck wird in Dezibel (dB) gemessen. Dabei handelt es sich um einen logarithmischen Wert, der in Bezug auf die physische Empfindung, die beim Hören empfunden wird. Eine allmähliche Erhöhung des Schallpegels führt zu einer stark erhöhten Intensität und wahrgenommenen Lautstärke. Daneben gibt es die Möglichkeit in gewichteten Dezibel (dBA) zu messen. Dieses Mass steht in direktem Zusammenhang mit den Auswirkungen auf die Gesundheit des Gehörs. Sie bezieht sich speziell auf die Intensität des Schalls und die Auswirkungen auf das menschliche Ohr. Kleine Erhöhungen des dBA-Pegels können einen erheblichen Einfluss auf Ihr Gehör haben.

Als Grenzwert, ab dem Lärm hörschädigende Wirkung hat, gelten 80 dB. Zur einfachen Orientierung: Dies entspricht übrigens der innerhalb der EU erlaubten maximalen Lautstärke von mp3-Playern/Smartphones. Alles, was darüber liegt, erhöht zunehmend das Risiko, mittel- oder langfristige Hörschäden davon zu tragen. Abhängig von der Lautstärke beträgt die Dauer der zumutbaren Belastung:

  • bei 85 dBA: maximal 8 Stunden,
  • 100 dBA: maximal 14 Minuten,
  • 110 dBA: max. 2 Minuten.

Was ist Schallfrequenz?

Die Schallfrequenz wird als Schallschwingungen pro Sekunde gemessen. Eine Person mit optimalem Hörvermögen kann Töne mit Frequenzen zwischen 20 Hertz und 20.000 Hertz hören. Es gibt verschiedene Arten von elektronischen Geräten, die für die Messung von Schallpegeln in dB und dBA verwendet werden können.

Weitere Informationen zu den gesundheitsschädigen Folgen von Lärmbelastung finden Sie in unserem Gehörschutz-Ratgeber.

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